Gründung der Sokratischen Gesellschaft
Die Sokratische Gesellschaft e.V. wurde 1972 gegründet. Leitbild ist Sokrates. Die Sokratische Gesellschaft fördert die Sokrates-Forschung und bemüht sich im Geiste des Sokrates, wie Platon ihn darstellt, für unsere Zeit zu wirken.
Hervorgegangen ist sie eigentlich aus einem hochgesinnten sokratischen Freundschaftsbund, der seinesgleichen sucht, der aber zunächst keinerlei Ambitionen auf öffentliche Wirksamkeit hatte und ausschließlich dem gemeinsamen Gedanken einer gelebten Sokratik nachging.
Zum Gründerkreis gehörten etliche Personen aus unterschiedlichsten Lebenswelten und Gestaltungskreisen:
Der Künstler Helmut Meister etwa, Frau Jutta Bader und Herr Dr. Erwin Bader, der 27 Jahre Schatzmeister der Humboldt-Gesellschaft war. In der Person von Dr. Erwin Bader wie in erster Linie von Prof. Dr. Kessler selbst, aber auch in der Person von Dr. Weilbach, der ebenfalls Gründungsmitglied der Sokratischen Gesellschaft war und gleichzeitig in der Humboldt-Gesellschaft mitwirkte, kommt die innere Verbundenheit der Sokratischen Gesellschaft mit der Humboldt-Gesellschaft zur Geltung.
Eine weit größere Zahl von begeisterten Gründungsmitgliedern wäre hier zu nennen. Ihre Namen und ihr Wirken waren und sind eindrucksvoll; deren Unterlagen sind wohlverwahrt und können auf Anfrage genannt und erläutert werden.
Doch bei einem privaten Kreis konnte es nicht bleiben: die Idee dieses Freundeskreises zündeten, der Kreis begann sich auszuweiten. Eine Satzung mußte gestaltet werden, Mitglieder fanden sich interessiert ein. Die Tagungen waren bewegt von deren Gesellgkeit, von wechselseitigem Kontakt mit den Gästen und den Referenten.
Nach und nach kamen weitere bedeutsame Persönlichkeiten hinzu: so der langjährige 2. Vorsitzende Prof. Dr. Franz Vonessen, der in vielerlei Hinsicht unschätzbare Arbeit für die Gesellschaft leistete; sodann ist dessen Frau Dr. Renate Vonessen zu erwähnen, die als langjährige Moderatorin und Referentin auf den Tagungen der Gesellschaft wirkte.
Auch Frau Prof. Dr. Gudrun Höhl, Ehrenmitglied der Sokratischen Gesellschaft, ist hier als Moderatorin ebenso hervorzuheben wie Prof. Dr. Reinhard Häußler, der sich mit philologischer Gewissenhaftigkeit der Moderation auf den Wissenschaftlichen Arbeitstagungen wie der Redaktion der Sokratesstudien annahm. Hervorzuheben ist auch das Verdienst von Dr. Erich Weilbach, der über Jahrzehnte hinweg das Amt des Sachwalters besorgte und immer wieder mit Referaten oder Artikeln zur Sokratik hervortrat. Bald wurde das Amt eines Sekretärs notwendig, um das sich Alfried Lehner, Günther Hildner und Frau Jutta Bader verdient gemacht haben.
Viele bedeutsame Ehrenmitglieder zeugen von der großen Anziehungskraft der Gesellschaft und der geistigen Faszinationskraft, die von ihren Gründern, vor allem von Prof. Dr. Kessler, ausging.
Der Kreis der Sokratiker ist groß und geht weit über die Mitglieder und die genannten Mitarbeiter hinaus, er umfaßt vor allem auch die Preisträger der Gesellschaft, jene Ehrenmitglieder und zahlreiche Referenten und Gäste im Laufe der Jahre und Jahrzehnte.
Heute steht die Gesellschaft mit reicher Ernte da, doch sind etliche der Gründungsmitglieder gealtert oder gestorben und es bedarf eines Generationswechsels im Zeichen unverbrüchlicher hoher Ideen in Verbindung von Intellekt, kritischem Bewußtsein und einer Haltung, die gewissermaßen jenem inneren Daimon verpflichtet ist, von dem Sokrates gesprochen hat.
Der Weiterbau der Gesellschaft ist voll im Gange. Es gilt, eine lange, große Tradition fortzuführen. Jeder, der gleichermaßen klaren Intellekt und Begeisterungsfähigkeit mitbringt, ist herzlich willkommen, die Gesellschaft mit weiterzubauen.